Arbeitsalltag im Einkauf - Zufriedenheit trifft auf steigende Belastung
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Eine aktuelle Umfrage (BME-Gehaltsreport 2024) zeigt, dass 88 % der Einkäuferinnen und Einkäufer in Deutschland mit ihrer Arbeit zufrieden sind. Diese hohe Zufriedenheit verdeutlicht die Attraktivität des Berufs und die Erfüllung, die viele Fachkräfte in ihrer Tätigkeit finden. Besonders bemerkenswert ist, dass 77 % der Befragten ihre Work-Life-Balance als zufriedenstellend einschätzen. Die Zahlen zeigen somit, dass eine Mehrheit der Einkäufer es schafft, Beruf und Privatleben in Einklang zu bringen, was ein wichtiges Indiz für die Attraktivität der Arbeitsbedingungen im Einkauf ist. Dabei gibt es kaum Unterschiede zwischen Mitarbeitern mit und ohne Führungsverantwortung, was darauf hindeutet, dass nicht primär die Hierarchieebene für das Gleichgewicht von Beruf und Privatleben entscheidend ist. Vielmehr scheint es darauf anzukommen, wie gut Unternehmen Arbeitsprozesse und -anforderungen gestalten.
Hohe Zufriedenheit, aber Wechselgedanken: Der Einkaufsbereich zwischen Karrierechancen und Arbeitsbelastung
Trotz der hohen Zufriedenheit denkt über ein Drittel der Befragten darüber nach, das Unternehmen zu wechseln. Besonders auffällig: 83 % derjenigen, die weniger als vier Jahre im Unternehmen tätig sind, mussten weniger als sechs Bewerbungen schreiben, um ihre aktuelle Stelle zu erhalten. Dies zeigt, dass Einkäufer auf dem Arbeitsmarkt offenbar gefragt sind und sich oft neue Karrieremöglichkeiten bieten. Gleichzeitig bleibt die Arbeitsbelastung ein kritischer Faktor: 70 % der Befragten empfinden diese als hoch, 17 % sogar als sehr hoch. Besonders betroffen sind Führungskräfte, allerdings ist Stress nicht nur auf leitende Positionen beschränkt. Auch Fachkräfte in unterschiedlichen Hierarchieebenen berichten von hohen Anforderungen, was zeigt, dass der gesamte Einkaufsbereich von intensiven Arbeitsbedingungen geprägt ist.
Homeoffice: Mehr Flexibilität, aber auch neue Herausforderungen
Homeoffice hat sich in den letzten Jahren zu einem zentralen Bestandteil der Arbeitswelt entwickelt. 91 % der befragten Einkäufer haben Anspruch darauf, doch die Umsetzung variiert stark. Die flexible Arbeitsweise bietet Vorteile, kann jedoch auch zu einer Vermischung von Beruf und Privatleben führen. Unsere Umfrage zeigt, dass 82 % der Befragten einen Rückgang des persönlichen Austauschs im Team feststellen. Besonders kritisch: 68 % vermissen diesen Austausch aktiv, während 79 % der Teilnehmer angeben, dass After-Work-Aktivitäten durch vermehrtes Homeoffice drastisch zurückgegangen sind. Der fehlende direkte Kontakt zu Kollegen und Geschäftspartnern kann nicht nur die persönliche Zufriedenheit, sondern auch die Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen, Lieferantenbetreuung und Vertrauensbildung erschweren.
Weiterbildung und Netzwerke als Schlüssel zur Zukunftssicherung
Um den Herausforderungen im Einkauf erfolgreich zu begegnen, setzt sich der BME für Weiterbildung und Netzwerke ein. Unser breit gefächertes Angebot umfasst sowohl Grundlagen- als auch Spezialseminare sowie Lehrgänge, die sich an aktuellen Trends in den Bereichen Einkauf, Supply Chain Management und Logistik orientieren. Darüber hinaus bieten wir regelmäßig Fachkonferenzen und Netzwerk-Events an, die den direkten Austausch mit Experten und Kollegen fördern. Die Mitgliederplattform myBME dient als Communityforum für den professionellen Austausch und den Zugang zu wertvollen Branchenkontakten. Neben praxisnahen Informationen und Fachartikeln unterstützen wir mit Studien, die aktuelle Entwicklungen und Best Practices im Einkauf beleuchten. Auf diese Weise tragen wir aktiv dazu bei, dass der Einkauf auch in Zukunft ein attraktives und zukunftssicheres Berufsfeld bleibt.
Alle Daten sind aus dem aktuellen BME-Gehaltsreport 2024.
Bildquelle: Pixabay
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