Irena Sekirica
Position: Vice President Sourcing ICT
Unternehmen: Deutsche Telekom AG
Kurzprofil:
Als Vice President Sourcing ICT bei der Deutschen Telekom verfüge ich über mehr als 20 Jahre Erfahrung in verschiedenen Funktionen der Telekommunikationsbranche. Mit Leidenschaft und Innovationsgeist habe ich innovative Digitalisierungsinitiativen vorangetrieben. Durch strategische Maßnahmen ist es mir gelungen, die Auswirkungen von Inflation und Lieferkettenrisiken effektiv abzufedern. Mein Herz schlägt für die Einführung nachhaltiger und sozial verantwortlicher Beschaffungspraktiken. Ebenso setze ich mich leidenschaftlich für die Förderung von Talenten und Vielfalt im Unternehmen ein. Gemeinsam gestalten wir eine nachhaltige und inklusive Zukunft.
Was würden Sie Frauen, die im Einkauf und Supply Chain erfolgreich sein wollen, gerne mit auf den Weg geben?
Erfolg im Einkauf – wie in jedem Beruf – erfordert sorgfältige Vorbereitung. Zunächst ist es entscheidend, den Markt, aktuelle Trends, Produkte und vor allem die geschäftlichen Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, genau zu verstehen. Ein aktiver Dialog mit Stakeholdern, Lieferanten und Kolleg*innen ist entscheidend. Es gilt herauszufinden, wie der Einkauf zur Lösung von Problemen beitragen und echten Mehrwert schaffen kann.
Frauen sollten besonders darauf achten, Beziehungen aufzubauen, die den langfristigen Erfolg fördern. Durch das Pflegen starker Verbindungen können wir vielfältige Perspektiven nutzen und nachhaltige Ergebnisse erzielen. Natürlich wäre all dies ohne ein starkes Team aus unterschiedlichen, talentierten Menschen mit vielfältigen Fähigkeiten und Hintergründen nicht möglich.
Welche Hürden und Herausforderungen sind Ihnen im Laufe Ihrer Karriere begegnet?
Eine der größten Herausforderungen in meiner Karriere war es, die jüngste Führungskraft im Raum zu sein. Es ging dabei weniger um das Geschlecht als vielmehr um mein Alter; ich musste hart arbeiten, um verstanden und als gleichwertig unter erfahreneren Kollegen akzeptiert zu werden. Eine weitere große Hürde war die Entscheidung, nicht auf Kinder zu verzichten, während ich die Karriereleiter erklomm. Die Balance zwischen Mutterschaft, Familie und der Bewältigung verschiedener geschäftlicher Transformationen erforderte immense Hingabe und ein ausgeprägtes Zeitmanagement.
Darüber hinaus brachte der Umzug von Kroatien nach Deutschland eine ganz neue Reihe von Herausforderungen mit sich. Sich an eine andere Kultur anzupassen, neue Netzwerke aufzubauen und sich in einer völlig anderen Umgebung zu beweisen, waren einschüchternde Aufgaben. Sprachbarrieren stellten eine weitere Hürde dar und erforderten, dass ich schnell lernte und mich anpasste, um eine effektive Kommunikation sicherzustellen.
Diese Erfahrungen lehrten mich Resilienz, Anpassungsfähigkeit und den Wert von Durchhaltevermögen. Sie zeigten mir einmal mehr, wie wichtig und notwendig es ist, ständig an sich selbst zu arbeiten und sich in verschiedenen Umgebungen zu beweisen. Ich habe gelernt, dass es hilft, diese Herausforderungen anzunehmen und eine positive, proaktive Einstellung beizubehalten, um Hindernisse in Chancen für Wachstum und Erfolg zu verwandeln.
Welches sind Ihre unverzichtbaren Bestandteile für den beruflichen Erfolg?
Meine wesentlichen Zutaten für beruflichen Erfolg beginnen mit dem Wissen und der Akzeptanz dessen, wer man ist. Diese Selbstwahrnehmung ist die Grundlage. Zudem ist es wichtig, sich die Neugierde zu bewahren und aktiv auf Stakeholder zu hören, um deren Bedürfnisse und Perspektiven zu verstehen. Es gilt auch, ein starkes, vielfältiges Team mit einer klaren Richtung und einer sinnvollen Bestimmung aufzubauen. Ein ausgewogenes Leben außerhalb der Arbeit ist entscheidend; andere Anker zu haben hilft geerdet zu bleiben, wenn das Geschäft stürmisch wird.
Herausforderungen sollte man mit einer spielerischen Einstellung angehen und auf die eigenen Fähigkeiten vertrauen, Lösungen zu finden. Zudem sollte man eine gute Beziehung zu seinem Vorgesetzten pflegen, um sicherzustellen, dass die Arbeitsbelastung nicht unnötig erhöht ist. Schließlich ist Networking entscheidend, um Chancen zu schaffen und Einblicke zu gewinnen. Diese Elemente zusammen bilden den robusten Rahmen für beruflichen Erfolg.
Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach Mentoring und Netzwerken für den beruflichen Aufstieg von Frauen, und wie unterstützen Sie diese Aktivitäten?
Meiner Meinung nach sind Mentoring und Networking unglaublich wichtig für den beruflichen Aufstieg von Frauen. Wir alle müssen aktiv nach Mentoren suchen und daran arbeiten, unser Netzwerk zu erweitern. Ich habe selbst einen Mentor und betreue auch aktiv jüngere Fachkräfte in meiner Organisation. Diese Doppelrolle ist entscheidend, da ich als Mentorin andere führen und inspirieren kann, während ich als Mentee weiterhin lerne und wachse. Das Engagement in beiden Rollen hilft, eine unterstützende Gemeinschaft aufzubauen und fördert die kontinuierliche Entwicklung, die für beruflichen Erfolg unerlässlich ist.
Was war Ihr bisher größter (beruflicher) Erfolg?
Mein größter beruflicher Erfolg war die Transformation des Einkaufs unter meiner Verantwortung zu einem echten Business Partner. Dies beinhaltete die Straffung rein operativer Aufgaben und die Verlagerung des Fokus auf strategischere Aktivitäten, die erheblichen Mehrwert schaffen und das Unternehmen bei der Erreichung seiner Ziele unterstützen.
Foto: Irena Sekirica
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Bei Fragen steht unsere Kollegin Lu-Sophie Höflein (lu-sophie.hoeflein@bme.de) gerne zur Verfügung.