Interview mit Cigdem Baykal-Huller

Position: Technischer Einkauf
Unternehmen: Maschinenfabrik Niehoff GmbH & Co.KG
Kurzprofil:
Nach meiner Ausbildung zur Industriekauffrau bin ich seit 1998 im Einkauf der Maschinenfabrik Niehoff GmbH & Co. KG in Schwabach tätig. Berufsbegleitend habe ich im Jahr 2004 an der IHK Akademie Nürnberg den Industriefachwirt absolviert. Die Maschinenfabrik Niehoff GmbH & Co. KG ist einer der weltweit führenden Anbieter von Drahtziehmaschinen und Ziehanlagen für die Draht- und Kabelindustrie. Für die Globalität der Maschinenfabrik Niehoff GmbH & Co. KG sprechen die zwölf Standorte weltweit, mit über 1.000 Mitarbeitenden und einer Exportquote von über 90 Prozent. In der BME-Region Nürnberg-Mittelfranken engagiere ich mich ehrenamtlich im Vorstand und bin Ansprechpartnerin für das Thema „Frauen im Einkauf“.
Was würden Sie Frauen, die in Einkauf und Supply Chain erfolgreich sein wollen, gerne mit auf den Weg geben?
„ERFOLG hat drei Buchstaben: TUN.“ Ein treffendes Zitat von Johann Wolfgang von Goethe. Zu dem TUN gehören für mich unter anderem Authentizität, Durchhaltevermögen, Kommunikation mit Herz und Verstand, Offenheit und Wissensneugier. Für jeden Einzelnen von uns ist das TUN zur Erreichung seiner Ziele unterschiedlich. Entscheidend ist, diesen Weg zu gehen, auch wenn es zu Umwegen kommt.
Welche Hürden und Herausforderungen sind Ihnen im Laufe Ihrer Karriere begegnet?
Eine Herausforderung war im täglichen Doing das Ineinandergreifen der Technik im Einkauf des Maschinen- und Anlagenbaus. Hierbei war wichtig, die Technikscheu durch Wissensneugier abzubauen. Somit wurde die Hürde der internen und externen Akzeptanz des persönlichen Standings erfolgreich gemeistert.
Welches sind Ihre unverzichtbaren Bestandteile für den beruflichen Erfolg?
Aufrichtigkeit, Mut, positive Haltung, Wissensneugier, Vertrauen. Ich denke, dass es ohne diese Attribute schwierig ist, Projekte zu gestalten, die man erfolgreich abschließen will. Unabdingbar hierbei sind Wertschätzung und Würde in der Zusammenarbeit.
Wie wichtig sind Ihrer Meinung nach Mentoring und Netzwerken für den beruflichen Aufstieg von Frauen, und wie unterstützen Sie diese Aktivitäten?
Mentoring und Netzwerken sind auf gleicher Ebene wichtig: Im Mentoring geht es um das richtige Zuhören und gemeinsame Formulieren der Erwartungshaltung, die Betrachtung der ganzheitlichen Lebensaspekte. Alle haben ihre eigenen Erfahrungen und Perspektiven, und diese auszutauschen finde ich sehr bereichernd.
Was ist Ihrer Meinung nach wichtig, damit Mentoring ein voller Erfolg wird?
Für ein erfolgreiches Mentoring ist der Austausch zwischen Mentor und Mentees wichtig, dazu gehört, sich zu fokussieren und die Stärken des Mentees zu erweitern, ein stetes Überprüfen und Erkennen der Kompetenzen sowie weitere Entwicklungsziele zu setzen.
Was wollen Sie anderen Frauen an dieser Stelle mit auf den Weg geben?
Nachfolgendes Zitat gebe ich auf diesem Weg mit; die Fähigkeiten, Skills, Schwächen, Stärken und Talente sind zum Glück individuell: „Sei leidenschaftlich für etwas – und lehne dich an diese STÄRKE an.“ – Michelle Obama
Was war bisher Ihr größter (beruflicher) Erfolg?
Für Produkte, die einem jahrelangen Single Sourcing unterlagen, Partner zu etablieren, sodass diese Produkte nun einer Multiple-Sourcing-Beschaffungsstrategie entsprechen. Das Erreichen dieses Zieles ist im Maschinen- und Anlagenbau auch im 21. Jahrhundert revolutionär und tatsächlich möglich.
Foto: Cigdem Baykal-Huller
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Bei Fragen steht unsere Kollegin Lu-Sophie Höflein (lu-sophie.hoeflein@bme.de) gerne zur Verfügung.