Interview mit Daniela Majewsky

Position: Senior Vice President Indirect Procurement
Unternehmen: Deutsche Bahn AG
Kurzprofil:
Daniela Majewsky hat ihren Universitätsabschluss in Economics & Project Management an der University of South Africa erworben. Bei der Neumann Kaffee Gruppe, einem weltweiten Rohkaffeedienstleister, sammelte sie ihre ersten Berufserfahrungen im Bereich des Einkaufs. Darauf folgte ein mehrjähriger Aufenthalt in Kenia. Dort arbeitete sie für die International Development Association (IDA) der Weltbank und baute ein Einkaufsbüro auf, um alle Güter und Dienstleistungen für Gesundheitsdienste zu beschaffen.
Im Bereich Einkauf und Beschaffung ist Daniela Majewsky bis heute auf Erfolgskurs. Seit 2007 ist sie der Bahnbranche treu, und zwar mit dem Start bei Bombardier in verschiedenen Führungsfunktionen des Konzerns. Zuletzt leitete sie die Abteilung Indirect Goods & Services für EMEA & APAC bei Bombardier Transportation. Im April 2019 wechselte sie zur Knorr-Bremse Group und agierte dort als Vice President Purchasing Indirect Material. Mit dem Wechsel zur Deutschen Bahn Ende 2022 schließt sich nun der Kreis in der Bahnbranche; hier leitet sie den Allgemeinen Einkauf für den größten europäischen Bahnbetreiber. Ihr Fokus liegt auf nachhaltigen Lösungen, die sie als strategische Treiber zur Schaffung von Unternehmenswerten sieht. Sie findet: „Mobilität braucht Frauen! Es ist wie das Salz in der Suppe: Ohne geht’s auch, aber die richtige Mischung von Diversität ist das Geheimnis zum Erfolg, auch in der Bahnbranche.“
Was würden Sie Frauen, die in Einkauf und Supply Chain erfolgreich sein wollen, gerne mit auf den Weg geben?
Natürlich braucht es fundierte Kenntnisse der Branche und der fachlichen Anforderungen im Einkauf. Doch darüber hinaus möchte ich allen Frauen sagen: Probiert es einfach aus; geht auch mal Wege, die auf den ersten Blick nicht 100 Prozent in euren Karrierepfad passen. Seid selbstbewusst in euren Fähigkeiten und Entscheidungen und lasst euch nicht von Vorurteilen oder Stereotypen abschrecken.
Welche Hürden und Herausforderungen sind Ihnen im Laufe Ihrer Karriere begegnet?
Hürden oder Herausforderungen sind nicht planbar und können sowohl beruflicher als auch privater Natur mit Einfluss auf das Berufsleben sein. Selbst ein primär schönes Ereignis, zum Beispiel eine Hochzeit, kann sekundär zu einer Herausforderung werden, wenn es den Umzug in eine andere Stadt bedeutet. Daher ist und war mein Credo bis jetzt immer: Die Herausforderungen annehmen, wie und wann sie kommen, und dann das Beste daraus machen. Rückblickend waren die meisten Hürden auch gar nicht so hoch, wie sie mir im ersten Moment erschienen. Ein gutes Netzwerk hat mir immer geholfen, die Hürden zu meistern. In allen Fällen habe ich für mich immer mitgenommen: Wenn du es ändern kannst, ändere es, wenn nicht, dann wird die Zeit der beste Ratgeber sein.
Welches sind Ihre unverzichtbaren Bestandteile für den beruflichen Erfolg?
Neben der fachlichen Kompetenz und der stetigen Weiterentwicklung der Kenntnisse ist die emotionale Kompetenz für mich ein unverzichtbarer Bestandteil des beruflichen Erfolgs. Der wichtigste Schlüsselfaktor ist und bleibt aber ein starkes berufliches Netzwerk. Beziehungen innerhalb und außerhalb des Unternehmens sind wertvoll und können Türen öffnen, neue Chancen und Unterstützung auch in schwierigen Zeiten bieten.
Wie wichtig sind Ihrer Meinung nach Mentoring und Netzwerken für den beruflichen Aufstieg von Frauen, und wie unterstützen Sie diese Aktivitäten?
Sehr wichtig. Ich rate allen, sich erfahrene Fachleute intern und extern zu suchen, die einen beraten und noch wichtiger unterstützen. Ein Mentor kann wertvolle Einblicke und Unterstützung bieten.
Was war bisher ihr größter (beruflicher) Erfolg?
Jede gelungene Durchführung eines wichtigen Projektes ist für mich sehr befriedigend, wenn sie zu Verbesserungen des Teams, der Abteilung oder des Unternehmens geführt hat und wenn ich dabei Teil eines großartigen Teams sein durfte, das gemeinsam das Ziel erreicht hat. Man hat etwas vorangebracht und dabei wertvolle Erfahrungen und Fähigkeiten gewonnen. Das kann einem keiner mehr nehmen und man lernt nie aus.
Foto: Daniela Majewsky
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