Kimberley Körper

Im Zuge der BME-Porträtreihe „Women in Procurement & Supply Chain" gibt Kimberley Körper, Procurement Managerin bei Südzucker AG, im folgenden Interview Einblicke in ihren Werdegang.
Veröffentlicht am 23.01.2025

Position: Procurement Managerin
Unternehmen: Südzucker AG 

Kurzprofil:  
Ich arbeite seit September 2022 als Procurement Managerin im Bereich der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe für die Südzucker AG. Neben meiner Tätigkeit als Zentraleinkäuferin bin ich im QM-Team des Einkaufs tätig und unterstütze in allen einkaufsrelevanten Audits. Zudem wirke ich in verschiedenen Projektgruppen zum Thema Sustainable Sourcing mit. Bevor ich zu Südzucker kam, habe ich zwölf Jahre bei einem internationalen Lebensmitteldiscounter gearbeitet. Neben verschiedenen Positionen im Einkauf durfte ich erste Führungserfahrungen sammeln und eine Standortschließung begleiten. Zusätzlich studiere ich zurzeit nebenberuflich und engagiere mich seit mehr als zwei Jahren ehrenamtlich für die BME Young Professionals der Region Pfalz/Rhein-Neckar. 

Was hat Sie in den Einkauf geführt? 

Der Weg in den Einkauf war tatsächlich Schicksal. Während meiner Ausbildung zur Industriekauffrau in einer Kaffeerösterei eines internationalen Lebensmitteldiscounters wurde ich gefragt, ob ich mir nach meiner Ausbildung vorstellen kann, in den Einkaufsbereich einer Regionalgesellschaft des Konzerns zu wechseln. Dort war ich viele Jahre tätig und durfte die unterschiedlichsten Warengruppen betreuen. In dieser Zeit ist die Liebe zum Einkauf und zur Lebensmittelbranche entstanden und stetig gewachsen. 

Empowerment passiert durch Begegnungen. Gibt es bestimmte Vorbilder oder Inspirationsquellen, die Sie persönlich beeinflusst haben? 

Ich habe kein bestimmtes Vorbild, jedoch zahlreiche Inspirationsquellen, die mich und mein Handeln bewusst oder unbewusst sowohl persönlich als auch beruflich beeinflusst und positiv verändert haben. Dazu zählen neben meinem Ehemann auch Sparringspartner wie Vorgesetzte, Coaches und Mentoren. Jeder Mensch ist einzigartig und damit kann auch jede einzelne und noch so flüchtige Begegnung eine Inspiration sein. 

Welche besonderen Herausforderungen haben Sie als Frau in der Beschaffungsbranche erlebt und wie haben Sie diese gemeistert?  

Ich nehme gern neue Herausforderungen an, um mich weiterzuentwickeln. Eine besondere Herausforderung war sicherlich die Standortschließung der Regionalgesellschaft, in der ich angestellt war und die ich als Führungskraft begleitete. Alle betriebsbedingten Arbeitsabläufe und das Tagesgeschäft bis zum letzten Tag aufrechterhalten zu können, Kündigungen aufzufangen, ein eingespieltes Team zu verlieren und mit den Ängsten aller Mitarbeiter vor einer ungewissen Zukunft umzugehen – dies waren tiefgreifende Themen, die es zu jonglieren galt. Es war eine sehr bewegende und lehrreiche Erfahrung, die mich innerlich stark wachsen ließ und für die ich sehr dankbar bin. 

Welche Ratschläge würden Sie jungen Frauen geben, die eine Karriere im Einkauf anstreben, und welche Ressourcen sollten sie nutzen? 

Meine Ratschläge für junge Frauen, die eine Karriere im Einkauf anstreben: Finde deinen Mentor, der dich auf deinem Weg begleitet und unterstützt. Tausche dich mit anderen aus, lernt voneinander. Stärke dein Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Sei offen für Neues, erweitere stetig dein Fachwissen und werde eine Expertin auf deinem Gebiet. 

Wie können Unternehmen Ihrer Meinung nach eine inklusive Kultur fördern, die Frauen im Einkauf unterstützt? 

Grundsätzlich können Unternehmen Mentoring-Programme und Weiterbildungsangebote, die speziell auf Frauen im Einkauf ausgerichtet sind, anbieten. Viele junge Frauen beschäftigt die Frage der Vereinbarkeit von Karriere und Familie, diese gilt es von Unternehmen aufzugreifen. Die Schaffung von strukturellen Rahmenbedingungen wie flexiblen Arbeitszeitmodellen oder Kinderbetreuungsplätzen kann ein Aspekt sein, um mehr Frauen diesbezüglich zu unterstützen. 

Wie wichtig sind Ihrer Meinung nach Mentoring und Netzwerken für den beruflichen Aufstieg von Frauen, und wie unterstützen Sie diese Aktivitäten? 

Meiner Meinung nach ist Mentoring und Netzwerken ein sehr wichtiger Aspekt, weshalb ich mich als Mitglied der BME-Region Pfalz/Rhein-Neckar engagiere. Ich schätze die Gelegenheit sehr, spannende Veranstaltungen zu aktuellen Themen zu organisieren und damit die Möglichkeit zu schaffen, sich gemeinsam austauschen und vernetzen zu können. Der persönliche Erfahrungsaustausch ist eine unglaubliche Bereicherung für junge Menschen. 

Welche Werte spielen in Ihrem Leben eine große Rolle?  

Insbesondere Zuverlässigkeit und Verantwortung sind mir persönlich besonders wichtig. Darüber hinaus spielen in meinem Leben auch Authentizität, die persönliche und berufliche Weiterentwicklung sowie Neugierde eine große Rolle. 

Foto: Kimberley Körper

 

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Bei Fragen steht unsere Kollegin Lu-Sophie Höflein (lu-sophie.hoeflein@bme.de) gerne zur Verfügung.