Petra Spallek

Im Zuge der BME-Porträtreihe „Women in Procurement & Supply Chain" gibt Petra Spallek, CVP Purchasing bei Henkel AG & Co. KgaA, im folgenden Interview Einblicke in ihren Werdegang.
Veröffentlicht am 23.01.2025

Position: CVP Purchasing 
Unternehmen: Henkel AG & Co. KgaA 

Kurzprofil:  
Seit 2014 leite ich den Indirekten Einkauf bei Henkel weltweit und bin im globalen Purchasing-Team für die Themen Nachhaltigkeit und Compliance zuständig. Außerdem verantworte ich unsere größte Einkaufsregion, Europa & GUS. Ich bin Diplom-Kauffrau und habe vor meiner Einkaufskarriere in führenden Marketing- und Sales-Positionen gearbeitet. Lösungen für komplexe Herausforderungen zu finden, innovative Konzepte zu entwickeln und neue Wege erfolgreich zu beschreiten – das motiviert und treibt mich täglich an. 

Was würden Sie Frauen, die in Einkauf und Supply Chain erfolgreich sein wollen, gern mit auf den Weg geben? 

Der Einkauf ist ein spannendes und vielseitiges Feld, das auch für Frauen aus anderen Disziplinen interessant ist – ich selbst komme ursprünglich aus dem Produktmarketing. Kein Tag ist wie der andere, und man muss agil sein, um sich auf immer neue und unterschiedliche Themen einzulassen. Für mich ist das unglaublich spannend und motivierend – das muss man einfach mögen! 
Daher: Sucht euch eure Themenfelder, traut euch selbst etwas zu und präsentiert eure Ideen und Meinungen selbstbewusst. Eure Perspektiven sind wertvoll und können innovative Lösungen bieten. Findet eine Mentorin oder einen Mentor, die oder der euch unterstützt und mit Rat und Tat zur Seite steht. Und nutzt die Gelegenheiten zum Networking, besonders mit Stakeholdern – das kann bei schwierigen Projekten eine enorme Hilfe sein! 

Welche Hürden und Herausforderungen sind Ihnen im Laufe Ihrer Karriere begegnet? 

Hier sind einige Beispiele: eine junge Frau zu sein, die plötzlich ein Expertenteam leiten soll; eine Mutter zu sein, die Kinder erzieht; Rohstoffe einzukaufen, ohne Chemie studiert zu haben. Ich hatte das Glück, immer wieder Vorgesetzte und Kollegen zu haben, die mir das zugetraut und mich in meiner Entwicklung unterstützt haben. Hier den Mut zu haben, aktiv nach Unterstützung zu fragen, kann ich nur jedem empfehlen. Schon lange vor Covid wurde mir ermöglicht, hybrid und flexibel zu arbeiten, was in bestimmten Lebensphasen sehr hilfreich war. 

Welches sind Ihre unverzichtbaren Bestandteile für den beruflichen Erfolg?  

Ich bin fest davon überzeugt, dass diverse Teams einen großen Unterschied machen und bessere Ergebnisse erzielen als einheitliche Teams oder Einzelkämpfer. Dafür braucht es Selbstreflexion, Offenheit für andere Perspektiven sowie die Bereitschaft, konstruktives Feedback anzunehmen und aus Fehlern zu lernen. Die Freude am lebenslangen Lernen und agiles Denken machen aus meiner Sicht den entscheidenden Unterschied. 

Wie wichtig sind Ihrer Meinung nach Mentoring und Netzwerken für den beruflichen Aufstieg von Frauen, und wie unterstützen Sie diese Aktivitäten? 

Kurz gesagt: Sehr wichtig! Der Aufbau und die Pflege eines beruflichen Netzwerks erfordern zwar Zeit und Engagement, sind aber unglaublich bereichernd. Die Begegnungen mit inspirierenden Persönlichkeiten sind oft fachlich und persönlich sehr wertvoll. Ich nutze meine Netzwerke, um mich fachlich auszutauschen, andere Sichtweisen zu verstehen oder Inspiration für berufliche Herausforderungen zu bekommen. Bei Henkel haben wir ein Mentoring-Programm für unsere weiblichen Führungskräfte etabliert. Als Mentorin unterstütze ich dabei unsere Führungskräfte in allen Fragen ihrer beruflichen Entwicklung. 

Was war bisher ihr größter (beruflicher) Erfolg? 

Ganz ehrlich, für mich geht es immer um Teamleistung und gemeinsamen Erfolg. Davon gab es im Laufe meiner Karriere viele. Es geht nicht um den einen großen Erfolg, sondern darum, wie man ein Team begeistern und mitreißen kann. Denn am Ende zählt, was man gemeinsam erreichen kann – zusammen macht’s einfach mehr Spaß! Das aktiv voranzutreiben, ist für mich das Wichtigste – der Erfolg kommt dann von selbst.  

Foto: Petra Spallek

 

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